Unser Namensgeber: Dr. rer. nat. Sigmund Jähn

Am 25.09.1979 erhielt unsere Schule den Namen "Sigmund Jähn". Am 28.09.2019 wollten wir gemeinsam mit dem ersten deutschen Kosmonauten und promoviertem Physiker unser 40-jähriges Jubiläum feiern. Leider verstarb er am 21.09.2019. Wir sind sehr traurig und fühlen mit seinen Angehörigen.

Seine Besetzung fand am 04.10.2019 im engsten Familienkreis in Strausberg statt.

Kinder und Erwachsene füllen den Ordner mit Erinnerungen, Bildern, Fotos.

 

Gedenken an Sigmund Jähn

 

*Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung.*

 

Grab Sigmund Jähns in Strausberg

Es ist auch das Grab seiner Frau Erika, die nur wenige Tage nach ihm starb.

Zwei unterschiedlich große Natursteinstelen stehen dort. Um sie schlängelt sich ein Stahlmeridian, in dessen Mitte die gläserne Erdkugel schwebt. Auf dem metallenen Ring, der die Umlaufbahn darstellt, ist die sowjetische Raumstation Saljut6 zu erkennen. Eine Mini-MIG 21 steht daneben. Auf eine der Stelen wurde die Originalunterschrift Sigmund Jähns geprägt, die er auf die Landekapsel in der kasachischen Steppe setzte. Ein Stein mit einem Gesicht und versehen mit dem Namen Josephine liegt vor den Stelen.

Die Stadtverwaltung Strausberg hatte für ihn ein Ehrengrab geplant. Das wurde von ihm abgelehnt.

Wir hätten gern noch länger Zeit mit ihm verbracht. Er war ein hochgeschätzter Freund unserer Schule. Bei den meisten Jubiläen war er dabei. Unser Lehrerteam besuchte seine Vorträge in Bad Saarow 2016 und in Kreuzberg 2017.

Er starb eine Woche vor seinem geplanten Besuch bei uns anlässlich unseres 40. Jubiläums am 21.09.2019 im Alter von 82 Jahren.

 

Sigmund Jähns Grab Jähns Grabstein

 

Mit Sigmund Jähn in der Raumfahrtausstellung Morgenröthe-Rautenkranz

Unser Team mit Sigmund Jähn in der Raumfahrtausstellung in seinem Heimatort Morgenröthe-Rautenkranz am 9. September 2018.

Vorher lud er uns zu Kaffee und Kuchen in seinen Bungalow ein:

 

Letztes Treffen mit Sigmund Jähn

 

Tagungspause "Menschen im Weltall" mit Sigmund Jähn

v.l.n.r.: Frau Rattey, Frau Blätter, Frau Tesch, Sigmund Jähn, Frau Jänicke am 17.05.2018 während der Tagung "Menschen im Weltall" in Berlin.

 

Jähn mit Schulleitung Jänicke und Tesch

 

Am Rande der Tagung "Menschen im Weltall" am 17.05.2018Am Rande der Tagung der Leibniz-Sozietät "Menschen im Weltall"  am 17.05.2018

 

Nach der Tagung fuhren wir Sigmund Jähn noch nach Strausberg zurück. Er bedankte sich mit einem gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant, in dem auch Wolfgang Lippert gerade zu Gast war. Dieser wollte ein Autogramm von Sigmund Jähn - und wir ein Foto mit beiden: Konrektorin Martina Jänicke, Sigmund Jähn, Schulleiterin Ines Tesch, Wolfgang Lippert, Lehrerin Ines Rattey (v.l.n.r.)

 

Mit Sigmund Jähn und Wolfgang Lippert

 

Sigmund Jähn und Direktorin Fr. Tesch

Der erste Deutsche im Weltall Sigmund Jähn

am 02. Januar 2017 mit Konrektorin Fr. Jänicke

(Foto rechts) und Direktorin Fr. Tesch in seinem

Haus in Strausberg.

Sigmund Jähn und Konrektorin Fr. Jänicke

 

Am 2. Januar 2017 hatte die Schulleitung der Sigmund-Jähn-Grundschule einen besonderen Termin: Fr. Jänicke und Fr. Tesch fuhren nach Strausberg, um bei Kaffee und Kuchen Herrn Sigmund Jähn das eine oder andere Foto abzuschwatzen und Erinnerungen zu lauschen. Der erste deutsche Kosmonaut, der am 13. Februar seinen 80. Geburtstag feiert, empfing seine Gäste herzlich und ließ sie in seinen Fotos und Erinnerungsstücken stöbern. Diese sind sehr begehrt - schließlich sammeln wir für unseren Sigmund-Jähn-Raum.

 

Zuletzt kam die CD "Mission im Weltall: Eine Entdeckergeschichte mit Alexander Gerst und Sigmund Jähn (Abenteuer! Maja Nielsen erzählt)" und das Buch von Alexander Gerst "166 Tage im All" mit einem Vorwort von Sigmund Jähn heraus. Am 26. Februar 2017 war Sigmund Jähn Referent im Klinikum Bad Saarow. In der Sonntagsvorlesung "Hoch hinaus mit Luft- und Raumfahrtmedizin" berichtete er von seinem Weltraumabenteuer, den Vorbereitungen und der Zeit danach. Wir gratulierten ihm nachträglich zum 80. Geburtstag.

 

Sigmund Jähn mit Lehrerkollegium

 

25.09.2004: Schulleiter Herr Bismark mit dem Ehepaar Jähn

25.09.2004: Schulleiter Herr Bismark mit dem Ehepaar Jähn vor der Schule. Es ist das 25. Jubiläum der Namensgebung.

 

„Der Mensch ist technisch weit fortgeschritten. Er kann Raumstationen bauen, sie im Weltall zusammenkoppeln und denkt an die Landung auf dem Mars, aber seine Entwicklung scheint seit der Steinzeit zu stagnieren.“
 
"Aus dem All sehen wir keine Mauern und keine Grenzen. Die Raumfahrt kann dazu beitragen, die Menschheit zu vereinen. Sie ist geeignet, Vorbild und Anstoß für einen friedvollen Umgang miteinander zu sein."
Sigmund Jähn

 
 

Wir danken Herrn Dr. Jähn für die Fotos, die er uns im November 2015 zur Verfügung stellte.

 

Der Flug ins All – 7 Tage, 20 Stunden, 49 Minuten

 

Jähn und Bykowski

Sigmund Jähn (rechts) als erster deutscher Kosmonaut im Weltall mit seinem Kollegen Waleri Bykowski


26.8. - 03.9.1978:

Am 26. August 1978 trat Sigmund Jähn gemeinsam mit seinem sowjetischen Kollegen Waleri Bykowski mit dem sowjetischen Raumschiff Sojus 31 die Reise zur Raumstation Saljut 6 an und war damit der erste Deutsche im Weltall. Am 28. August 1978 koppelten Bykowski und Jähn an die Raumstation Saljut 6 an. Dort wurden sie dort von der Stammbesatzung Kowaljonok und Iwantschenkow begrüßt.

 

Vor dem Start

 

Jähn im Weltall

Audio-Experiment im All

Im Weltall

S. Jähn führt Bordbuch

MIG-21

 
7 Tage lang führte Sigmund Jähn Experimente durch:
  • wissenschaftlich-technische Experimente mit der Multispektralkamera zur Erdfernerkundung, Experimente zur Kristallisation, Formzüchtung und Rekristallisation sowie Züchtung eines Monokristalls und zur Herstellung hochleistungsfähiger optischer Gläser

  • medizinische und biologische Experimente unter anderem zum Zeitempfinden, der Hör- und Geschmacksempfindlichkeit, des Sprechvermögens in der Schwerelosigkeit, zum Zellwachstum in der Schwerelosigkeit und zur Verbindung von Mikroorganismen mit organischen Polymeren und anorganischen Stoffen

  • interessante Aufnahmen der Erde

 

Er umrundete die Erde 125 Mal. Bei der Landung am 3. September 1978 in der kasachischen Steppe überschlägt sich die Rückkehrkapsel mehrmals, Jähn wird an der Wirbelsäule verletzt und trägt ein dauerhaftes Rückenleiden davon.

 

Jähn an der Landekapsel

 

Ab 1992 bildete Jähn deutsche und europäische Astronauten im sowjetischen Schulungszentrum "Sternenstädtchen" bei Moskau aus, darunter auch den Deutschen Thomas Reiter.

 

Im Drehstuhl

 

Aus seinem Leben:
 

 

13. Februar 1937
  • in Morgenröthe-Rautenkranz im sächsischen Vogtland geboren 
  • Familienstand: verheiratet, 2 Kinder
1943 - 1951
  • Volksschule in Morgenröthe-Rautenkranz
1951 - 1954
  • Lehrausbildung als Buchdrucker in Klingenthal/Vogtland
ab 1955
  • Militärdienst bei den Luftstreitkräften der ehemaligen DDR
1955 - 1958
  • Offiziersschüler an der Fliegerschule
1958 - 1966
  • Offizier in einer Jagdfliegerstaffel
1966 - 1970
  • Studium an der Militärakademie Monino der Luftstreitkräfte der damaligen UdSSR
1970 - 1976
  • Inspekteur für Jagdfliegerausbildung bzw. für Flugsicherheit im Stab der Luftstreitkräfte
1976 - 1978
  • Kosmonautenausbildung im sowjetischen „Sternenstädtchen“ bei Moskau
1983
  • Promotion zum Dr. rer. nat. (lateinisch: doctor rerum naturalium, Doktor der Naturwissenschaften) am Zentralinstitut für Physik der Erde, Potsdam auf dem Gebiet der Fernerkundung der Erde
1990 - 2002
  • Am 2. Oktober 1990 wurde die NVA der DDR aufgelöst und Jähn im Range eines Generalmajors aus der Armee entlassen. Danach war er im Kosmonautenausbildungszentrum bei Moskau als freier Berater für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) tätig, ab 1993 auch für die Europäische Weltraumorganisation ESA (European Space Agency). Hier betreute er  die deutschen und europäischen Astronauten bei den Vorbereitungen für die Missionen Mir-92 (Klaus-Dietrich Flade und Reinhold Ewald), Euromir-94 (Ulf Merbold und Pedro Duque/Spanien), Euromir-96 (Thomas Reiter und Christer Fuglesang/Schweden) sowie Mir-97 (Reinhold Ewald und Hans Schlegel) 
9. Januar 2001
  • Der Asteroid 17737 wird nach ihm Sigmundjähn benannt.
2002
  • Jähn wird pensioniert, berät das DLR und die ESA aber auch danach noch. Er wirbt bis zu seinem Tod landesweit bei Veranstaltungen, Vorträgen und Foren weiter für den Raumfahrtgedanken.
21. September 2019
  • Sigmund Jähn stirbt in Strausberg.

 

Zeugnis

 

Jähn mit Familie an Gagarins Denkmal im Sternenstädtchen

 

Veröffentlichungen:
  • zahlreiche Publikationen zu Fragen der Fernerkundung und der Entwicklung der bemannten Raumfahrt
  • 1983: Jähn, S.: „Erlebnis Weltraum“

  • 1999: Biographie von Hoffmann, H.: „Sigmund Jähn – Der fliegende Vogtländer“

 

 

 Sigmund Jähn heute

 

Sigmund Jähn heute

 

Sigmund Jähn heute

 


 

Sigmund Jähn wurde auch auf Sonderbriefen und Sonderbriefmarken abgedruckt.

 

Briefmarke: Sigmund Jähn

 

Sonderbriefmarken

 

Sonderbriefmarken

 

Sonderbriefe

 

Sonderbriefmarken

 

Sondermarken zum 10. Jahrestag

 

Morgenröthe-Rautenkranz