KENTRON-Interview: SJG und das Refugee Teachers Programm der Uni Potsdam

16.12.2016

 

Gelebte Integration

 

Von November 2016 bis Januar 2017 absolviert eine junge Frau aus Syrien ihr Lehramts-Praktikum an der Sigmund-Jähn-Grundschule. Sie ist Teilnehmerin im Refugee Teachers Programm der Universität Potsdam, das im April 2016 startete. 700 geflüchtete syrische Lehrerinnen und Lehrer bewarben sich auf 15 Plätze. Inzwischen begannen zwei weitere Kurse.

 

Die Vorteile sind enorm: In Brandenburg gibt es einen steigenden Bedarf an Lehrkräften. Mittlerweile sind fast 4.000 Flüchtlingskinder in den Brandenburger Schulen. Es lag nahe, dabei an die berufserfahrenen Lehrkräfte unter den Geflüchteten aus Syrien und anderen Ländern zu denken. Sie könnten BrückenbauerInnen und KulturdometscherInnen in Schulen sein, indem sie sprachlich und kulturell zwischen den neuen Schülern sowie deren Eltern und den deutschen Schulen vermitteln. So entstand die Idee für das bisher deutschlandweit einzigartige Projekt, geflüchtete Lehrkräfte mit dem deutschen Schulsystem vertraut zu machen und ihnen eine Arbeit z.B. in Vorbereitungsgruppen (Willkommensklassen) und Sprachförderkursen zu ermöglichen. Zudem erhalten deutsche Studierende und Lehrkräfte so die Chance, interkulturelle Kompetenzen zu erwerben.

 

Vor allem sind in Brandenburg die naturwissenschaftlichen Fächer nicht ausreichend besetzt, diese BewerberInnen wurden bevorzugt ausgewählt. Unter ihnen finden sich jetzt insbesondere GrundschullehrerInnen, Physik-, Informatik-, Englisch- und MathematiklehrerInnen. Unter den Refugee Teachers finden sich sehr erfahrene Lehrkräfte genauso wie sehr junge Menschen, die gerade ihr Studium abgeschlossen haben.

 

KENTRON, das Journal zur Lehrerbildung, Ausgabe 30-2016: Interview mit der Schulleiterin der Sigmund-Jähn-Grundschule zur Herausforderung der Beschulung von heimatvertriebenen Kindern: